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Der kleine Bruder der Zahnfee

Lucas lag in seinem Bettchen und es war schon sehr spät, aber er war noch hell wach. Er konnte einfach nicht einschlafen… Was hatte Mami gemeint, als sie ihn ins Bett gebracht hatte?
„Gute Nacht und träum süß, mein Liebling“.
Ja, das kannte er, das sagte sie immer. Aber was war das davor?
„Schiefe Zähne, kleiner Kiefer, ... Spange. Wir gehen morgen zu Frau Doktor Gänßler. Sie ist Kieferortho..." Was…? Kiefer-ortho-pädin?
Was macht die nur mit mir? Ich weiß doch gar nicht, was da passiert. Ach ich wünschte, man könnte einfach alles wegzaubern und ich muss morgen nirgendwo hin. Einfach zaubern, ja das wäre toll…
Und da geschah es! Ein kleiner Gestalt, die aussah wie ein kleiner Zahn mit einer viel zu großen, ja riesigen Mütze erschien. Überall waren kleine und große Sterne, die hell funkelten…
„Hallo Lucas, ich bin Flynn. Du hast nach mir gerufen. Was kann ich für dich tun?“
„Oh wow!!! Wer bist du?“ fragte Lucas und rieb sich die Augen, aber der kleine Zahn war noch da.
„Na ich bin der kleine Bruder der Zahnfee. Kennst du meine Schwester? Sie kommt immer zu euch Menschenkindern, wenn eure kleinen Milchzähne ihren großen bleibenden Brüdern Platz machen müssen und es überall anfängt im Mund zu wackeln. Naja, und danach komm ich ins Spiel. Obwohl meine Aufgabe viiiieeel schwieriger ist, das kann ich dir sagen!
Oft wachsen die neuen Zähne so schief, die sind oft so unerzogen! Halten sich einfach nicht an den Platz, den ich Ihnen zuwiesen habe und so kommen manchmal an den seltsamsten Stellen im Mund raus. Und dann muss ich anfangen zu zaubern. Ganz schön schwer, das kann ich dir sagen! Aber es klappt nicht immer, weißt du?
So mächtig bin ich leider noch nicht. Ich geh ja noch in die Zahnfeezauberschule. Manchmal klappt´s und dann werden die schiefen Zähne wieder gerade und ich bekomme die kleinen Kiefer noch ordentlich groß, aber das klappt irgendwie nicht immer…
Mh… aber weißt du was? Es gibt ja immer noch Frau Doktor Gänßler. Weißt du, sie hat da so lustige Dinge - ich glaube, Spangen heißen sie in eurer Welt. Sie sind oft ganz bunt oder sehen aus wie Ufos oder haben Vampirzähne. Tolle Dinger sind das, das sag ich dir.
Aber sie funktionieren nur, wenn du sie immer so oft trägst und stellst, so wie die Frau Doktor es dir sagt. Denn eins kann ich dir sagen, sie war nicht auf der Zahnfeezauberschule, auch wenn sie es sich schon so oft bei mir gewünscht hat. Aber nix da, da kommen keine Menschen hin.“
„Aber was passiert da mit mir? Ich habe etwas Angst.“ sagt Lucas mit leiser Stimme.
„Ach pappalapap! Das ist doch normal.
Also erstmal will Frau Doktor Gänßler dich kennenlernen und Hallo sagen. Sie kennt dich ja auch noch nicht. Dann schaut sie sich deine Zähne an. Das kennst Du doch: Mund auf, dann mal zubeißen wie ein Löwe, Aaah sagen und so…“
„Und dann?“
„Hey, wenn du Glück hast, bekommst Du dann ja dein Ufo oder die Vampirzähne. Dafür muss sie aber noch Fotos von dir machen. Einmal ganz normale, wie sie dein Papa auch im Urlaub macht und dann nochmal ein großes in schwarz-weiß von deinen Zähnen. Komischer Fotoapparat. Läuft einfach um dich herum und du musst ganz ruhig stehen. Super wichtig! Ist wie früher bei deiner Uroma. Die mussten auch immer für ihre Bilder lange ruhig stehen, daher lächeln die auch nie auf ihren Bildern… jaja...“
„Klingt ja ganz lustig. Fotos machen, mag ich. Und das war´s dann?“, wollte Lucas wissen.
„Lass mal überlegen. Ach, hätt´ ich ja glatt vergessen. Die blaue Knetmasse. Also, die wird in einem Löffel- ja wie so ne Art Suppenlöffel nur mit Löchern- gedrückt und dann muss alles ganz schnell gehen. Mund AUF und der kommt dann rein, aber keine Angst, die schmeckt nach Pfeffi. Die Pfeffimasse wird ganz schnell fest. Am besten du zählst bis 20. Soweit kannst du doch schon zählen, oder? Dann ist alles gut. Aber das Beste daran ist, du kannst dir das nächste Mal deine Zähne in Gips ansehen. Coole Sache, sag ich dir!“
„Mh, klingt ja ganz schön aufregend. Aber sind die da auch nett?“
„Aber klar doch! Frau Doktor Gänßler und ihre Mädels haben ja fast nur Kinder bei sich. Die kennen sich da aus- Zahnprofis sozusagen. Und wenn du Fragen hast, dann frag doch einfach! Und ich passe ja auch auf dich auf. Versprochen…!“
„Lucas, schläfst du etwa immer noch nicht?“ Lucas Mama schaut durch die halb geöffnete Tür.
„Doch, doch“ antwortete Lucas schläfrig und zwinkerte mit den Augen… Aber der kleine Flynn und die glitzernden Sternchen waren verschwunden.
Vielleicht sehe ich dich ja morgen, kleiner Flynn…